Bodensee und Pfalz

Bodensee Sunset Friedrichshafen Silhouette

Nachdem ich den höchsten Berg des Schwarzwaldes erkundet habe geht es weiter zum Bodensee. Ein paar Tage verbringe ich in Singen. Dort gibt es einen sehr schönen und kostenlosen Stellplatz direkt im Landesgartenschaupark. Ich wandere den Vulkanpfad, der sich um die alte Festung Hohentwiel schlängelt. Hier befindet sich auch die höchste Wein-Rebfläche Deutschlands auf 550 Metern. Von hier hat man einen super Ausblick bis zum Bodensee, der wie ein Meer vor einem liegt.

Nach dieser traumhaften Wanderung bei besten Wetter folgt eine Woche Dauerregen. Nachdem es mir im Camper zu langweilig wird, beschließe ich weiter nach Konstanz zu fahren und mir die Stadt etwas anzusehen. Regen hin oder her.

Weiter geht es nach Friedrichshafen, der schnellste Weg ist mit der Katamaran-Schnellfähre. Ich entschließe mich dazu einfach um den See zu fahren. Ist ja nicht mal um den halben See, denke ich mir. Nach über 90 km und ein paar Zwischenstopps komme ich 4 Tage später an. Pünktlich zur Ankunft in Friedrichshafen hört sogar der Regen auf. Bei einer Stadterkundung treffe ich Michael. Er ist auch Reisender und mit dem Auto auf einem Kurztrip zum Bodensee. Wir haben uns einiges zu erzählen. Vor meinem Camper habe ich auch lange Touren mit dem Auto unternommen und finde es immer interessant mich mit Leuten die im Auto Reisen & Schlafen zu unterhalten. Michael fragt mich ob ich Lust habe mit zu einer, in weiter Ferne sichtbaren, Landzunge zu wandern. Um die zehn Kilometer entfernt. Am nächsten Morgen gegen 10 Uhr geht es los. Die Wanderung führt durch ein schönes Naturschutzgebiet, welches vielen Vögeln ein Sommerquartier bietet. Immer wieder geht der Weg direkt am See entlang, da es um die 30 °C ist nutzen wir den kühlen See oft für ein erfrischendes Bad. Nach 13 abwechslungsreichen Kilometern kommen wir an der Landzunge an.

Der kleine Ort in den wir gewandert sind heißt Langenargen. Hier ist es wundervoll und der Blick nach Osten auf die Alpen überwältigend. Schaut man Richtung Westen, nach Konstanz, kommt einem der See vor wie ein endloser Ozean. Landschaftlich gesehen fühlt man sich hier so gar nicht wie in Deutschland, der See strahlt einen Frieden aus der schwer zu toppen ist. In einer Bar, mit dem oben zu sehenden Ausblick, werden schnell aus einem Bier zwei und aus zwei vier. Nach ein paar Stunden fällt uns ein das wir ja noch den ganzen Weg zurück laufen müssen (über 13 km). Die auf dem Hinweg noch so lockeren Kilometer ziehen sich endlos und der Alkohol macht es auch nicht gerade besser. Jedenfalls kommen wir irgendwann Nachts bei unseren Fahrzeugen an. 27 Kilometer stehen auf dem GPS Tracker. Das war mal eine Wanderung, aber jeder Schritt hat sich für diese Ausblicke gelohnt.

Bodensee Jacht Sonnenuntergang

Während der Wanderung haben wir einen schönen Parkplatz direkt am See gefunden, zu dem wir am nächsten Tag fahren. Nach ein paar super Tagen verabschiedet sich Michael, er muss wieder in Richtung Heimat. Ich bleibe noch in Langenargen. Jeden Tag gehe ich lange im See schwimmen, erkunde den Ort und lerne viele interessante Reisende kennen; zwei Spanier laden mich zum Essen ein, eine Österreicherin und ihr indischer Freund kommen Abends auf ein Bier vorbei und noch viele andere. So vergehen 2 Wochen wie im Flug.

Generell ist es aber leider sehr schwierig geworden mit dem Wohnmobil frei zu stehen am Bodensee. Alles ist reglementiert und der Großteil der Ufer durch Villen mit privaten Seezugang verbaut. Des öfteren kommen abends Security-Dienste vorbei die einen wegschicken. Aber trotzdem bleiben am Ende die guten Eindrücke, die grandiosen Ausblicke und die super Menschen die man kennenlernen durfte. Ich würde gerne noch viel länger bleiben, aber in ein paar Wochen findet an der Mosel ein Fernreisemobiltreffen statt zu dem ich gern fahren möchte. So mache ich mich ganz langsam wieder auf den Weg nach Norden.

Pfalz - Wein so weit das Auge reicht

Einen größeren Zwischenstopp mache ich in der Pfalz. In einem kleinen Ort finde ich einen Parkplatz direkt am Rebenmeer. Dies ist einer meiner schönsten Plätze auf dieser Tour, völlige Ruhe und schöne Ausblicke. Über eine Woche stehe ich hier, unternehme Wanderungen durch die Weinbaugebiete und decke mich beim Winzer um die Ecke mit gutem und preiswertem Rotwein ein. Die Temperaturen erreichen ihren Höhepunkt für dieses Jahr. Bei 35 °C im Schatten versuche ich die Hitze im Wagen mit reflektierender Metall-Folie über den Scheiben, etwas zu senken. Das klappt sogar erstaunlich gut.

Durch den Pfälzerwald fahre ich weiter zur schönen Mosel, wo ein 4-tägiges Treffen mit alten Bekannten auf mich wartet. Mehr dazu im folgendem Beitrag.


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