Über Landstraßen durch Frankreich

Landstraße Frankreich Roadtrip Weite

Momentan bin ich dabei Frankreich von Nord nach Süd zu durchqueren ausschließlich über Landstraße. Dies ist mein erster Besuch in Frankreich und ich bin begeistert von der Weite dieses Landes. Gerade auf den endlos scheinenden Landstraßen bekommt man gut ein Gefühl für diese Weite. Manchmal, wenn ich so mit 80-90km/h durch die Landschaft fahre und kein anderes Auto zu sehen ist, fühlt es sich an als führe ich gerade über einen amerikanischen Highway, links und rechts die kargen abgemähten Felder und die Straße immer geradeaus. Dazu dieser etwas rötliche raue Asphalt.

 

In Königswinter habe ich den Rhein mit der Fähre überquert und bin dann über Echternach nach Luxemburg. 3 Tage bin ich in dem kleinen, schönen Land geblieben und habe eine Wanderung unternommen, wozu ich leider keine Kamera mitgenommen habe. Jedenfalls war das Wetter perfekt, blauer Himmel und 14 Grad. Über mir fanden sich gerade 3 große Schwärme von Kranichen zusammen. Sie kreisten 15 Minuten lang um sich dann in einem großen Schwarm weiter Richtung Norden zu bewegen. Ein interessantes Schauspiel und ein Zeichen dafür das der Winter bald vorbei ist.

Meine erste Nacht in Frankreich verbringe ich an einem denkwürdigen Ort. Gegen Abend fahre ich müde von der Landstraße ab in eine Sackgasse mitten im Nirgendwo, noch nicht mal Handyempfang gibt es hier. Ich fahre die Straße bis ans Ende und dann sehe ich sie, tausende von weißen Kreuzen. Ein Kriegerdenkmal. Ich parke meinen Camper um mir die Gedenkstätte näher anzusehen. Sie gedenkt der hier gefallenen Opfer vom ersten Weltkrieg. Bewusst gehe ich von einem bis zum anderen Ende der Wiese, während ich durch die Reihen gehe werde ich ganz still, mit einem Gefühl von Unglaube und Traurigkeit liest man sich einige der Namen durch. Fast jeder hier ist 1914 oder 1915 gefallen. Man kennt die Geschichte gut aus Schule und Fernsehen, aber wenn man live sieht wie viele Menschen hier sterben mussten, wobei dies nur eine von vielen Gedenkstätten ist, wird einem annähernd das Ausmaß dessen bewusst was Krieg bedeutet.

Das Wetter momentan ist für Februar ganz okay die ersten Nächte in Deutschland musste ich nachts relativ viel heizen. Heute Nacht in der Mitte Frankreichs ist eine der ersten Nächte wo ich die Heizung mal aus lassen kann. Die Werte liegen hier nachts schon um die 10 Grad, kein Vergleich zu Deutschland, man merkt das man dem Süden näher kommt. Bis zum Meer sind es ungefähr 500 km. Bei meinem Tempo wird das wohl noch 3-4 Tage dauern. Ich fahre am Rand der Alpen entlang und hoffe an den Alpenausläufern ein paar schöne Wanderungen unternehmen zu können. Die Alpilles sollen schön sein, mal sehen wo der Wind mich hintreiben wird.


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Martina (Montag, 27 Februar 2017 15:47)

    Danke,
    wenn ich deine Zeilen lese wird mir bewusst, dass unser oder besser gesagt mein Leben viel zu oft hektisch verläuft.
    Keine Zeit über etwas nachzudenken, alles ist so schnelllebig.
    Übermorgen ist schon der 1. März 2017.
    Genieße deine Zeit und finde deinen Weg, ich sollte auch an meinem arbeiten.








  • #2

    C (Dienstag, 28 Februar 2017 09:36)

    Gut, von dir zu lesen.
    Bin heute zum letzten Mal in der Uni und freue mich schon, wenn es am Montag auch für uns losgeht.

    Der 1. Wk hat in vielen Ländern eine nicht weniger große Bedeutung wie der 2., bei uns geht es ja oft "nur" darum. Ein trauriger Ort, aber gerade im aktuellen europäischen Klima gleichzeitig ein Wichtiger.

    Genieß deine Zeit und lass uns am Wochenende nochmal telefonieren!